Ist Adaptionsfähigkeit die neue Effizienz? Zumindest während der Corona-Pandemie, die die zurückliegenden 12 Monate dominierte, waren Flexibilität und rollende Planung oft die einzige Möglichkeit, als Unternehmen, als Kulturinstitution, als Gemeinwesen und als Mensch zu bestehen.
Während des Lockdowns feierte der Stoizismus eine Wiedergeburt im öffentlichen Diskurs. Resilienz wurde beschworen als mentales Supertool. Ob Gleichmut à la Seneca oder mentale Widerstandsfähigkeit made im 21. Jahrhundert das Erfolgsrezept waren: In diesem Jahrbuch legen wir den Fokus auf Projekte und Menschen, die es schafften, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern für sich zu nutzen.
So verschaffte sich das Musikkollegium mit seinen neuen Streaming-Konzerten Resonanz in der ganzen Schweiz. Der Paketzulieferer Quickpack expandierte angesichts der Flut von Online-Bestellungen, sodass nun eine ganze Flotte von Elektrofahrzeugen Winterthurs Strassenbild prägt.
Oder das Impfzentrum: In Rekordzeit in einer Rieterhalle eingerichtet, bot es zuerst Tausenden von Impfwilligen einen reibungslosen Impfbetrieb und baute beim Abflauen der Impfbereitschaft sogleich ein Walk-in-Angebot für Zaudernde auf.
Wie Krisen- auch Wachstumszeiten sein können, zeigt Florence Bernhard. Hart kämpfte sie für ihren Berufstraum Pilotin, bitter war ihr persönliches Grounding, als die Swissair-Flugzeuge am Boden blieben. Heute leitet sie eine von ihr selbst gegründete Privatschule in Winterthur.
Auch wie der Winterthurer Unternehmer Chrigel Hunziker seine gesundheitliche Krise überwand, der Pädagoge Jürg Schoch eine Schwachstelle im Bildungswesen für ein schweizweit wegweisendes Projekt nutzte oder der Musik-Club Albani den drohenden Untergang abwandte, lesen Sie in diesem Jahrbuch.